Bekanntmachungen
Sivan Ben Yishai
Theaterpreis Berlin
Der Theaterpreis Berlin geht in diesem Jahr an die Dramatikerin Sivan Ben Yishai
Der mit insgesamt 20.000 Euro dotierte Theaterpreis Berlin 2023 der Stiftung Preußische Seehandlung wurde am Samstag, den 20. Mai 2023 um 12.00 Uhr im Haus der Berliner Festspiele verliehen.
In der Jurybegründung zur Preisvergabe heißt es: »Das Prädikat ‚radikal‘ mag überstrapaziert sein. Für die unlängst in der Kritiker:innenumfrage der Zeitschrift ‚Theater heute‘ zur Dramatikerin des Jahres 2022 Gewählte passt es perfekt. Radikal ist ihr Mut, radikal ist, wie sie die Suche nach dem richtigen Ausdruck in ihrem Schreiben sichtbar macht und dabei das Situative des Theaters selbst mitthematisiert. Und wie dieses Schreiben dabei immer unbequem bleibt und Reibung nicht nur aushält, sondern offensiv einfordert. Bei den Regisseur:innen, die es mit ihm aufnehmen, wie beim Publikum.«
Ukraine-Fonds der Stiftung Preußische Seehandlung 2023
Aus aktuellem Anlass hat der Stiftungsrat der Stiftung Preußische Seehandlung in seiner letzten Sitzung Mittel in Höhe von 50.000 Euro zur Unterstützung eines Nothilfe-Programms in den Bereichen Kunst und Wissenschaft bewilligt. Unterstützt werden mit diesen Mitteln Forschende und Kunstschaffende aus der Ukraine sowie emigrierte und verfolgte Personen aus Russland.
Die Stiftung Preußische Seehandlung hat sich entschieden mit diesen Mitteln am Wissenschaftskolleg zu Berlin aufgenommene Forschende und Kunstschaffende zu fördern. Auf Vorschlag des Wissenschaftskollegs unterstützt die Stiftung seit 01. Dezember 2022 die ukrainische Dichterin und Übersetzerin Marianna Kiyanovska.
Marianna Kiyanovska ist 1973 in Schowkwa, Oblast Lwiw, in der Ukraine geboren und studierte Philologie an der nationalen Iwan-Franko-Universität Lwiw. Sie ist seit über 10 Jahren Präsidentin der NGO Foundation of Sociocultural Development. Darüber hinaus ist sie Mitglied der Vereinigung ukrainischer Schriftsteller, des Nationalen Schriftstellerverbandes der Ukraine und des ukrainischen PEN-Clubs. Zuletzt erschienen die Gedichtbände »Babyn Jar. Stimmen« und »Hämatomahawafa: Lebendige Übergänge«, die in zahlreiche Sprachen übersetzt wurden. Derzeit ist Frau Kiyanovska als Herausgeberin, Übersetzerin, Schriftstellerin und Literaturwissenschaftlerin tätig.
Bis 15. Juli 2023 lebt und arbeitet Marianna Kiyanovska am Wissenschaftskolleg, finanziert durch die Stiftung Preußische Seehandlung. Die Stiftung plant aus den gewährten Mitteln die Förderung einer weiteren geflüchteten Person im akademischen Jahr 2023/2024.
Foto: Marianna Kiyanovska (c) Wissenschaftskolleg/Maurice Weiss
Literaturstipendien 2023
Die Literaturstipendien 2023 der Stiftung Preußische Seehandlung gehen an die Autorinnen Dilek Mayatürk und Dita Zipfel. Die Jahresstipendien sind jeweils mit 18.000 Euro dotiert.
Dilek Mayatürk (Foto links), geboren 1986, ist Dokumentarfilmerin und Lyrikerin. Ihr neuster Lyrikband »Brache« erschien im September 2022 im Hanser Verlag. Ihr lyrisches Werk zeichnet sich durch die Zweisprachigkeit aus, die über das Übersetzen des Textes hinausgeht. Sie denkt und schreibt ihre Verse auf Türkisch und Deutsch. Dita Zipfel (Foto rechts), geboren 1981, erhielt 2020 bereits den Deutschen Jugendliteraturpreis. Sie veröffentlichte bereits zahlreiche Bilderbücher, Theaterstücke sowie Kinder- und Jugendliteratur und arbeitet aktuell an ihrem Debütroman.
aktuell geförderte Projekte (Auswahl)
Ausstellung »UnBinding Bodies. Lotosschuhe und Korsett«
Das Forschungs- und Ausstellungsprojekt »Binding Bodies. Perspektiven auf gebundene Füße«
der Humboldt Universität zu Berlin untersucht die Rezeptionsgeschichte weiblicher Körpermodifikationen am Beispiel der chinesischen Praxis des Füßebindens vor dem Hintergrund anatomischer, kolonialer und ethnographischer Diskurse um 1900. Die zugehörige Ausstellung »UnBinding Bodies. Lotosschuhe und Korsett« bringt verschiedene künstlerische Positionen in einen Dialog mit den Exponaten. Vom 09. September 2022 bis 26. Februar 2023 ist die Ausstellung im MARKK Hamburg und ab März 2023 im Tieranatomischen Theater der Humboldt-Universität zu besuchen.